Memmelsdorf (JR). Die Seehofhalle, zusammen mit der örtlichen Feuerwehr, bildete heuer den passenden Rahmen für die erste Vollversammlung des KFV nach zwei Jahren Coronapause.
Kreisbrandrat Thomas Renner eröffnete seine erste Versammlung als neuer Vorsitzender und begrüßte alle Delegierten der Feuerwehren, die anwesenden Ehrengäste und Bürgermeister. Das Memmelsdorfer Gemeindeoberhaupt Gerd Schneider, wie auch stellvertretender Landrat Bruno Kellner, übermittelten die besten Grüße und Wünsche.
Der Rückblick aus drei Jahren war ein deutlicher Fingerzeig. Nicht die klassischen Einsätze bei Bränden und Verkehrsunfällen stellte der Kreisbrandrat als Kern heraus, nein, Naturkatastrophen mit Hitzeperioden und Starkregen, die Ahrtal-Katastrophe, eine Pandemie, Flüchtlingskrisen und der Krieg in der Ukraine rückten in den Mittelpunkt der Tätigkeit unserer Feuerwehren. „Wir wissen nicht, was noch kommen wird, jedoch müssen versuchen, uns trotzdem darauf vorzubereiten!“, so Thomas Renner. Er wisse auch nicht, ob die Gas- und Energiemangellage eintreten wird, ob wir mit längerfristigen Stromausfällen rechnen müssen oder gar mit einem „Blackout“. Mit verstärkter Vorplanung für solche Lagen, will die Kreisbrandinspektion jedoch Sorge tragen, dass sie nicht völlig überrascht werden. Im Atemschutzzentrum Strullendorf trainiert man in einer neu eingerichteten, bald notstromversorgten, Kreiseinsatzzentrale. Es werden Kraftstoffversorgungs-, Führungs- und Kommunikationskonzepte erarbeitet, ebenso mit einem neue geschaffenen Katastrophenschutzlager in Medlitz die Logistik verbessert.
Viel Arbeit für das neue Team der Kreisbrandinspektion. Die neuen und aufgestiegenen Mitglieder stellten sich anschließend kurz vor. Dies sind die Kreisbrandinspektoren (KBI) Andreas Schnapp (Inspektionsbereich 2) und Jörg Raber (Inspektionsbereich 6), wie auch die neuen Kreisbrandmeister (KBM) Benedikt Kannheiser (Abschnitt 2/1), Tobias Dütsch (Abschnitt 5/3), Stefan Hofmann (Atemschutz) und Sebastian Pflaum (EDV & Öffentlichkeitsarbeit).
Neben den Gebiets-Inspektionen 2,3,4 und 5, gibt es die neu benannte und aufgestellte Inspektion 6 für „Fach- und Sonderaufgaben“. Hier sind die landkreisweit tätigen Fach-KBM für Funk, Atemschutz, Ausbildung & Gefahrgut und EDV & Öffentlichkeitsarbeit angesiedelt. Diese neue Struktur, die auch als Stabsstelle den Katastrophenschutz enthält, wurde den Zuhörern von dessen Leiter KBI Jörg Raber vorgestellt.
Als eine seiner ersten Amtsmaßnahmen erklärte KBM Sebastian Pflaum ein neues Kommunikations- und Zusammenarbeitsmodell zwischen dem Kreisbrandrat mit seiner Kreisbrandinspektion und den Feuerwehren. Mit Hilfe eines festen E-Mail-Funktionspostfachs für jede der 185 Feuerwehren, einem integrierten Cloud-Speicher und Besprechungs-Tool, können nun in kürzester Zeit, sicher und transparent alle notwendigen Nachrichten und Informationen verteilt werden.
Dass die Führungskräfte Aus- und Weiterbildung schon seit langem im Fokus im Landkreis Bamberg steht, vermittelte KBI Tobias Schmaus anschaulich. Ein neuer Baustein in diesem Bereich ist eine interaktive Form des bekannten Platten-Planspiels, genannt „FwESI“. Eine Einsatz-Simulationssoftware, inklusive Brille für eine virtuelle Realität, macht es den Führungskräften leichter, auch komplexere Einsatzlagen zu üben. Ohne sich allzu viel nur vorstellen zu müssen, kann ein Gruppenführer oder Atemschutztrupp in eine virtuelle Welt abtauchen und üben, fast wie im wirklichen Einsatz.
Nachdem auch Kassier KBI Friedrich Riemer eine positive finanzielle Bilanz der letzten drei Kassenberichtsjahre lieferte, konnten die Kassenprüfer die Versammlung um Entlastung des Verbandvorsitzes bitten. Nachdem diese einstimmig erteilt wurde und es beim obligatorischen letzten Punkt „Wünsche und Anträge“ keine Meldungen gab, beendete Kreisbrandrat nach informativen 2,5 Stunden die Vollversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Bamberg 2022.